Sport: Joggen bei Eis und Kälte: Brauche ich spezielle Laufschuhe für den Winter?

Bei kalten Temperaturen, Schnee und Matsch brauchen Sportler die richtige Ausstattung. Wir verraten, worauf es bei Laufschuhen für den Winter ankommt und für wen sie sinnvoll sind

Viele Hobby-Läuferinnen und -Läufer schaffen sich keine speziellen Laufschuhe für den Winter an. Für das Joggen auf gestreuten Wegen im Park tun es in der Regel auch die normalen Allwetterlaufschuhe. Wer allerdings sein Lauftraining bei Wind und Wetter durchziehen und dabei auch anspruchsvollere Strecken bewältigen möchte, kann von speziellen, wintertauglichen Modellen profitieren. 

Was macht Laufschuhe für den Winter aus?

Im Winter kann es glatt sein durch Schnee, Eis und Matsch auf den gewohnten Wegen. Wichtig am Laufschuh für die kalten Monate ist deshalb ein guter Grip, die Sohle sollte also griffig sein und guten Halt auf rutschigem Untergrund ermöglichen. Dafür sorgen in der Regel das Profil und das Material der Sohle. Sie sollte nicht nur rutschfest sein, Schnee- und Matsch sollten sich darin auch nicht festtreten (was beispielsweise bei größeren Lücken im Sohlenprofil der Fall sein kann).brooks

Außerdem ist klar, dass die Füße im Schuh bei kühlen Temperaturen und Nässe nicht sofort klatschnass werden sollten. Dafür sorgt bei Winterlaufschuhen das richtige Obermaterial. Üblich sind etwas dicker verarbeitete Materialien, die wasserabweisend oder sogar wasserdicht und dennoch atmungsaktiv sind – beispielsweise aus Goretex-Membran.

Ein Punkt, an dem sich die Geister scheiden, ist die Dämpfung der Laufschuhe. Für eine gute Dämpfung spricht, dass sie die Gelenke schützen kann und ein angenehmes Laufgefühl auf harten Böden wie asphaltierten Straßen oder eisig gefrorenen Feldwegen verspricht. Allerdings gibt es auch Stimmen, die weniger gedämpfte Schuhe im Winter bevorzugen. Denn eine geringere Dämpfung kann sichereres Gefühl für den gefrorenen oder unebenen Boden vermitteln, auf dem man sich vielleicht etwas mehr ausbalancieren muss. Schließlich bringt ein gedämpfter Schuh ein etwas dickeres "Kissen" zwischen Fuß und Boden. salomon

Probieren Sie am besten aus, welche Variante sich für Sie und Ihre Lieblingslaufstrecke im Winter gut eignet. Wer sonst gerne mit gut gedämpften Schuhen läuft, fühlt sich damit vermutlich auch bei Eis und Schnee wohler. Wer lieber etwas mehr vom Boden spürt, tut sich mit weniger gedämpften Modellen auch im Winter leichter. 

Was die Schuhgröße angeht, brauchen Sie im Winter womöglich eine Größe mehr. Zum einen tragen viele dann dickere Socken als im Sommer, wofür eine etwas lockerere Passform angenehm sein kann. Zum anderen fallen Winterlaufschuhe aufgrund des dickeren und weniger beweglichen Obermaterials eventuell ein bisschen kleiner aus. 

Wie unterscheiden sich Laufschuhe für Frauen und Männer? 

Auf der Suche nach den passenden Laufschuhen für den Winter fällt gleich auf, dass es Modelle für Männer und Frauen gibt. Warum ist das so? Hersteller begründen die Einteilung damit, dass Studien Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfüßen gezeigt hätten. Dabei werden beispielsweise Erkenntnisse aus der Womens-Running-Studie des Universitätsklinikums Tübingen aus dem Jahr 2007 zitiert, die damals in Kooperation mit der Firma Nike durchgeführt wurde.On

Ziel der Untersuchung war die Entwicklung von Laufschuhen, die in Passform und Biomechanik speziell den Bedürfnissen von Frauen entsprechen. Dafür wurden die Laufbewegungen von mehr als 900 Frauen und Männern analysiert sowie die Form und Größe der Füße. Unter anderem ergab die Studie, dass Frauen insgesamt leichtere und flexiblere Körper, kleinere, flachere Füße und einen größeren Großzehwinkel als Männer haben.

Bis heute zeichnen sich Damen-Laufschuhe häufig dadurch aus, dass sie flexibler, schmaler und leichter als Herrenmodelle sind. Sie sollten dabei jedoch trotzdem Stabilität bieten, beispielsweise durch Schnürung, Passform und Material. Zusätzlich bieten Laufschuhe für Damen oft im Bereich der Ferse mehr Halt sowie mehr Raum für den Vorderfuß. asics

Laufen im Winter: Weitere Tipps

1. Die richtigen Strümpfe im Laufschuh: Nicht nur die Schuhe, auch die richtigen Socken können bei eisigen Temperaturen und nassem Untergrund einen Unterschied ausmachen. Im Allgemeinen werden mindestens halbhohe Socken zur langen Laufhose empfohlen, damit die Beine lückenlos eingepackt sind. Um die Durchblutung anzuregen, sind eng anliegende Laufhosen mit Kompression oder lange Kompressionsstrümpfe geeignet. Winterlaufsocken, die beispielsweise einen Anteil aus Merinowolle haben, halten die Füße zudem etwas wärmer als leichte Sommerstrümpfe.  
2. Gut beleuchtet aufbrechen: Neonfarbene Reflektorbänder und -westen sowie leuchtende Elemente sorgen im Winter dafür, dass Sie auch im Dunkeln gut sichtbar für andere Verkehrsteilnehmer sind. 
3. Eisige Luft schonend einatmen: Bei besonders frostigen Temperaturen kann das Einatmen der eiskalten Luft unangenehm werden. Atmen Sie deshalb tief und langsam durch die Nase und nicht durch den Mund ein. Manchen Läuferinnen und Läufern kann es außerdem helfen, Schal, Tuch oder eine Sportmaske über Mund und Gesicht zu tragen.

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